
...ist gefühlt zwischen 18 und maximal 38 Jahren alt, läuft immer bei Rot über die Ampel, benutzt zum Kochen kein Salz oder andere Gewürze (aber Kochen ist ja eh Oldschool), geht morgens zum Yoga und abends zum Psychologen, nennt seinen Präsidenten liebevoll Bam, guckt jeden Sonntag Football, guckt jeden Montag Football, guckt jeden anderen Tag in der Woche Football, heizt noch mit Dampf (hurray, willkommen im 19. Jahrhundert), is(s)t entweder im Fitnesswahn oder äußerst ungesund, so oder so zählt er aber immer brav Kalorien (gezwungenermaßen, weil sie ja gleich neben dem Preis stehen), begrüßt dich anstelle von „hi“ oder „hey“ mit „how are u doing“, trägt auf dem Weg zum Office mörderische High-Heels oder feine Brogues, zieht die mörderischen High-Heels oder die feinen Brogues im Büro sofort aus und tapst auf Socken durch die Gegend (gesehen in einer Guerilla-Marketing-Agentur, die nicht näher erwähnt werden möchte), trinkt pro Tag mindestens 3 Starbucks Vanilla Latte mit Non-fat Milk und einem Extra Shot Espresso, hat für nichts wirklich Zeit und ist immer „to Go“, kennt Supermärkte nur von außen, Restaurants, Bars und Coffee-Shops aber umso besser von innen, hat niemals Bargeld, trinkt Wasser nur aus Britta-Filtern, braucht keine Mülltonnen (wozu auch, wenn es Bürgersteige gibt, auf denen man schwarze Plastikkunstwerke türmen kann), kennt Kaninchen wahlweise aus dem Fernsehen oder aus dem Zoo (Squirrels sind die unangefochtenen, städtischen Haustiere), bekommt beim Einkaufen immer gleich 2 Tüten (Umweltschutz – who cares?!), identifiziert andere New Yorker an ihrer Aussprache der ‚Houston Street‘, schaut niemals, niemals, nie zu den Skyscrapern hinauf (TOURI!!!), steht auf überdimensionale Comic-Luftballons zu Thanksgiving und mit Konfetti-gefüllte Bälle zu Silvester – allerdings aus sicherer Fernseh-Distanz, hat an Silvester jedoch noch nie eine Rakete gezündet und auch nur spärlich angestoßen (die Partybremsen: Alkohol und Raketen Verbot auf den Straßen NYCs), feiert selten länger als 4am (The City that never sleeps – except from 4am-6am, Gesetz ist Gesetz), ist umzingelt von Duane Reade, McDonald’s und Starbucks, trinkt fluoriszierende Vitamin-Shakes aus den ebenso beliebten Vitamin-Shops (wer braucht denn Oma’s Äpfel?), weiß nicht, ob es oberhalb des Central Parks noch Zivilisation gibt, freut sich nun auch endlich über digitale Anzeigetafeln in der Subway ( hurray, willkommen im 21. Jahrhundert), versucht genau in diesem Moment ein Taxi zu bekommen…
3 faszinierende Monate in New York gehen zu Ende. Wir haben die New Yorker lieben, weniger lieben und, ja, sogar auch hassen gelernt. Diese Liste könnte unendlich fortgesetzt werden. To be continued…
Eines steht aber jetzt schon fest: Die Stadt ist (ein) Extrem! Um nicht zu sagen DAS Extrem. Die Stadt verändert dich, aber du auch die Stadt. Und das Tag für Tag, stündlich, minütlich.
Und das Ende vom Lied?
Wir kommen wieder. Definitiv.