Freitag, 7. Januar 2011

Emmanuelle ist die neue Carine



Wir waren geschockt als vor wenigen Wochen die Nachricht wie aus dem Nichts kam: Carine Roitfeld verlässt Vogue Paris! Unvorstellbar gerade für die jungen Modeverliebten, die sich fragten: Gab es überhaupt eine französische Vogue vor Carine Roitfeld?

Ein Raunen ging durch die Mode- und Bloggerwelt. Dann folgten die Spekulationen. Warum geht sie? Hat sie gekündigt oder wurde sie sogar gefeuert? Doch vor allem drängte sich die Frage auf: WER WIRD/SOLL/KANN SIE ERSETZEN?

Heute wurde die Antwort auf diese Frage verkündet. Emmanuelle Alt wird die neue Chefredakteurin der Vogue Paris.
Emmanuelle Alt: Seit zehn Jahren als Modechefin des Magazins tätig, Stylistin für Balanciaga und Liebling der Streetstyle-Fotografen - ihr Platz im Chefsessel ist eigentlich eine logische Konsequenz. Mit Spannung dürfen wir nun die erste Ausgabe unter ihrer Leitung erwarten, die sofort mit kritischen Augen unter die Lupe genommen wird.


Hier ein kleiner Rücklick auf ihre Editorials für die Vogue Paris und damit auch ein Ausblick auf die Zukunft des Magazins:





Bilder via models.com






Mittwoch, 5. Januar 2011

Der New Yorker an sich...

...ist gefühlt zwischen 18 und maximal 38 Jahren alt, läuft immer bei Rot über die Ampel, benutzt zum Kochen kein Salz oder andere Gewürze (aber Kochen ist ja eh Oldschool), geht morgens zum Yoga und abends zum Psychologen, nennt seinen Präsidenten liebevoll Bam, guckt jeden Sonntag Football, guckt jeden Montag Football, guckt jeden anderen Tag in der Woche Football, heizt noch mit Dampf (hurray, willkommen im 19. Jahrhundert), is(s)t entweder im Fitnesswahn oder äußerst ungesund, so oder so zählt er aber immer brav Kalorien (gezwungenermaßen, weil sie ja gleich neben dem Preis stehen), begrüßt dich anstelle von „hi“ oder „hey“ mit „how are u doing“, trägt auf dem Weg zum Office mörderische High-Heels oder feine Brogues, zieht die mörderischen High-Heels oder die feinen Brogues im Büro sofort aus und tapst auf Socken durch die Gegend (gesehen in einer Guerilla-Marketing-Agentur, die nicht näher erwähnt werden möchte), trinkt pro Tag mindestens 3 Starbucks Vanilla Latte mit Non-fat Milk und einem Extra Shot Espresso, hat für nichts wirklich Zeit und ist immer „to Go“, kennt Supermärkte nur von außen, Restaurants, Bars und Coffee-Shops aber umso besser von innen, hat niemals Bargeld, trinkt Wasser nur aus Britta-Filtern, braucht keine Mülltonnen (wozu auch, wenn es Bürgersteige gibt, auf denen man schwarze Plastikkunstwerke türmen kann), kennt Kaninchen wahlweise aus dem Fernsehen oder aus dem Zoo (Squirrels sind die unangefochtenen, städtischen Haustiere), bekommt beim Einkaufen immer gleich 2 Tüten (Umweltschutz – who cares?!), identifiziert andere New Yorker an ihrer Aussprache der ‚Houston Street‘, schaut niemals, niemals, nie zu den Skyscrapern hinauf (TOURI!!!), steht auf überdimensionale Comic-Luftballons zu Thanksgiving und mit Konfetti-gefüllte Bälle zu Silvester – allerdings aus sicherer Fernseh-Distanz, hat an Silvester jedoch noch nie eine Rakete gezündet und auch nur spärlich angestoßen (die Partybremsen: Alkohol und Raketen Verbot auf den Straßen NYCs), feiert selten länger als 4am (The City that never sleeps – except from 4am-6am, Gesetz ist Gesetz), ist umzingelt von Duane Reade, McDonald’s und Starbucks,  trinkt fluoriszierende Vitamin-Shakes aus den ebenso beliebten Vitamin-Shops (wer braucht denn Oma’s Äpfel?), weiß nicht, ob es oberhalb des Central Parks noch Zivilisation gibt, freut sich nun auch endlich über digitale Anzeigetafeln in der Subway ( hurray, willkommen im 21. Jahrhundert), versucht genau in diesem Moment ein Taxi zu bekommen…

3 faszinierende Monate in New York gehen zu Ende. Wir haben die New Yorker lieben, weniger lieben und, ja, sogar auch hassen gelernt. Diese Liste könnte unendlich fortgesetzt werden. To be continued…
Eines steht aber jetzt schon fest: Die Stadt ist (ein) Extrem! Um nicht zu sagen DAS Extrem. Die Stadt verändert dich, aber du auch die Stadt. Und das Tag für Tag, stündlich, minütlich.

Und das Ende vom Lied?
Wir kommen wieder. Definitiv.

 
 
 
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